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Osterferien
25 Mär 2024

Weil ich ein Mädchen bin… Theatergruppe der Mittelstufe spielte „boy2girl“

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Wie wäre das - ein Mädchen zu sein, zumindest für eine Woche? Vielen Teenie-Jungs sträuben sich bei dieser Vorstellung vermutlich die Nackenhaare. Auch Sam, verkörpert von Gabriel Gordini, ist gar nicht begeistert von dieser Vorstellung. Nach dem Tod seiner Mutter ist der amerikanische Junge eben bei der englischen Familie seiner Tante (Paula Engelmaier) und seines Onkels (Valentin Weinzierl) eingezogen und mächtig genervt von seinem Cousin Matthew (Samuel Nirschl) und dessen Clique (Jan Guist, Elias Robl und Patrick Pfeiffer), was er sie auch deutlich spüren lässt. Doch die Jungs revanchieren sich schnell: Sam dürfe nur zu ihnen gehören, wenn er sich in der Schule eine Woche als Mädchen verkleidet und nicht auffliegt. Nach einigem Murren lässt sich Sam darauf ein.

Mädchenwelten - Jungswelten. Boys and girls. Beide stehen sich im Stück immer wieder gegenüber. Während sich viele Szenen ganz um die Jungs drehen, sind die Mädchen in anderen unter sich. Ab und zu kreuzen sich ihre Wege, beispielsweise wenn sie als Klasse vor ihrer resoluten Schuldirektorin (Franziska Schubert) und ihrem Lehrer (Elias Schubert) stehen. Bei allem Interesse am anderen Geschlecht wird deutlich: Boys und Girls kommen nicht zusammen.

Sam, als Mädchen nun souverän gespielt von Lea Graßl, wird unfreiwillig zur Grenzgängerin zwischen den Welten - und zum großen Vorbild der anderen Mädchen (Marlene Weindl, Afrika Diallo, Emma Schill und Lauren Braumandl). Sam verkörpert als Mädchen unverschämt direkt jene männlichen Anteile, die sich die Mädchen bisher nicht auszuleben trauten. Und genau dafür wird sie von ihnen bewundert, ja nahezu verehrt. Rotzig-frech und oft gelangweilt, lässt sie sich von keinem etwas sagen und ist darin ihrem männlichen Pendant erstaunlich ähnlich. Als sie schließlich den stadtbekannten Schlägertypen Gary (Philipp Reitner) vermöbelt, nachdem dieser ihr zu nahe getreten ist, liegen ihr endgültig die Herzen zu Füßen.

In Nebenrollen sorgen Florian Schießl als Crash, Sams leiblicher Vater, der sich - frisch aus dem Gefängnis entlassen - auf die Suche nach seinem Sohn macht, und seine überdrehte Geliebte Ottoleen (Patrizia Gordini) für manche Lacher. Auch Ilmira Stromberger glänzt in einem kurzen Auftritt als Oma mit Hund mit witzigen Kommentaren. Patrick Kaufmann, Maximilian Kronschnabl und Ramona Ratzinger ergänzen als Ältere mit ihren Rollen als Fußballzuschauer, Schüler und Stewardess das Team der Theatergruppe der Mittelstufe.

„boy2girl“, das Deutschlehrerin Ursel Kraft als Leiterin der Gruppe nach dem gleichnamigen Roman von Terence Blacker selbst schrieb und inszenierte, ist ein sehr kluges Stück geworden. Hinter all dem vordergründig-oberflächlichen Teenie-Geplänkel werden nach und nach große Fragen sichtbar, die Jugendliche in diesem Alter bewegen: Wie wachse ich in meine Rolle als Frau/Mann gut hinein? Was darf ich in dieser Rolle sein und zeigen und was nicht? Wie nähere ich mich dem anderen Geschlecht? Werden die Anderen meine Unsicherheit spüren? Das Stück macht Mut, den Horizont zu weiten. Es ist, als wollten die spielfreudigen Darsteller und Darstellerinnen ihrem Publikum zurufen: „Probier’ dich aus! Sprenge die Grenzen der dir vorgegebenen Rolle! Vertraue Dir, und es wird gut!“

Durch die zahlreichen Szenenwechsel hatte das Stück ein schnelles Tempo und zog den Saal in seinen Bann. Der Unterhaltungswert wurde aber noch gesteigert durch einen bemerkenswerten Soundtrack aus Pop, Rock und HipHop der letzten drei Jahrzehnte, wie „Hip teens don’t wear blue jeans“ oder „American Boy“, welcher dem Publikum die Umbaupausen versüßte.

Schulleiter Christian Zitzl ermöglichte es vielen Schülerinnen und Schülern, die nicht zur Premiere am Abend des 2. Juli kommen konnten, das Stück noch einmal am folgenden Tag in den letzten beiden Schulstunden zu sehen.

Richtig gute Unterhaltung, die doch zum Nachdenken anregt - diesen schwierigen Spagat haben die Boys und Girls geschafft. Herzlichen Glückwunsch zu Eurer gelungenen Aufführung!

André Urbanczyk  Fotos: Katharina Martin

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