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Musical "3 Geister für Scrooge": Der Zauber der Weihnacht

Vom ersten bis zum letzten Wort, von der ersten bis zur letzten Note, von den kunstvollen Kulissen bis hin zum Plakat haben die Schüler und Schülerinnen der P-Seminare "Musical" und "Schulspiel" zusammen mit ihren Lehrern die Dickens-Adaption selbst auf die Beine gestellt, haben unter der Regie von Stephanie Holly monatelang geprobt, sind in Rollen hinein- und über sich selbst hinaus gewachsen. Wenn nun also an diesem Donnerstagabend beim Schlussapplaus ein stolzes Strahlen die Gesichter erfüllt, sich Lehrer und Schüler in den Armen liegen und so mancher eine Träne verdrückt, ist das erst einmal der Beweis einer überaus gelungenen Schul-Teamarbeit. Darüber hinaus aber ist "3 Geister für Scrooge" ein schauspielerisches und musikalisches Erlebnis, das weit über die ordentliche Erfüllung eines Oberstufen-Projekts hinausgeht.

Da spielt sich ein herausragender Scrooge (Michael Anetsberger) derart präsent, natürlich und eindringlich durch den Abend, dass es eine Freude ist. Da steht ein Ensemble auf der Bühne, das sich ebenso vollendet die Bälle zuspielt wie die einzelnen Protagonisten markante Charaktere entwickeln, den wunderbar bodenständigen Mr. Fezziwig (Valentin Pfnür) etwa oder den herrlich gruseligen Marley (Stephan Geins). Und da offenbaren sich in verschiedensten Szenen runde und ausdrucksstarke Stimmen, dann zum Beispiel, wenn Paula Gremmelspacher als Fanny anrührend den ungnädigen Vater (Alexander Geiger) beschwört, oder dann, wenn der Geist der vergangenen Weihnacht (Laura Dullinger) Scrooge in seine Kindheit entführt.  Was den Abend darüber hinaus derart kurzweilig und gleichermaßen anrührend wie unterhaltsam werden lässt, ist die vollendete Verbindung von Text (P-Seminar und Stephanie Holly) und Musik (Christiane Öttl). Mit knackigen, pointierten Dialogen wird die allmähliche Bekehrung des griesgrämigen Scrooge erzählt, mal lakonisch drastisch − "Es liegt in der Natur der Sache, dass der Mensch sterben muss. Ob früher oder später ist doch egal" – und mal ironisch und herzerfrischend frech – "Wir feiern mit Freunden und Bekannten, und wenn’s sein muss, auch mit den Verwandten". Darunter legen sich abwechslungsreich die schmissigen, melodiestarken und vielschichtig instrumentierten Kompositionen Christiane Öttls, die von Orchester und Band (musikalische Leitung: Matthias Seibold und Christiane Öttl) überzeugend dargeboten werden und den Hörer berühren, ohne je kitschig zu sein.

Drei Geister müssen den unbelehrbaren Scrooge heimsuchen, bevor auch er vom Weihnachtsfest verzaubert wird. Für die Besucher des Musicals genügen zwei Stunden. Und das alles noch vor dem 1. Advent.

Dorothea Walchshäusl, PNP

 

         

         

         

         

         

         

         

         

         

         

    

Fotos: Katharina Martin, Anna Ranzinger

Backstage: Bilder der Proben

         

         

Fotos: Katharina Martin

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