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25 Mär 2024

Vortrag von Nikolaus Saller über Holocaust-Überlebenden Ben Lesser

Lesser 2Anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01 besuchte Nikolaus Saller unsere Schule, um den Schülerinnen und Schülern der Q11 die Gräueltaten des Nationalsozialismus‘ am Beispiel des Holocaust Überlebenden Ben Lesser in Erinnerung zu bringen. Der heute 93jährige lebt in Las Vegas und hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, anhand seiner Geschichte über den Antisemitismus und dessen Folgen aufzuklären und dadurch Prävention zu schaffen.

Ben Lesser war 11 Jahre alt, als der zweite Weltkrieg begann. Sowohl seine Eltern als auch seine Geschwister gingen unter der Herrschaft der Nazis zu Grunde. Nur seine Schwester Lola (verstorben 2004) und er überlebten. Es grenzt an ein Wunder, dass Ben Lesser zunächst das Ghetto in Krakau, dann den Massenmord im Wald, das Ghetto Bochnia, eine Flucht im Kohlen-LKW, den Todeszug nach Ausschwitz, die brutale Arbeit im Steinbruch, den Todesmarsch nach Buchenwald und zum Schluss sogar noch den Todeszug nach Dachau überhaupt überlebt hat.

Abgemagert bis auf die Knochen, kämpften er und sein Cousin Isaak in diesem Zug um das nackte Überleben, umgeben von unzähligen sogar bereits verwesenden Toten. Nachdem 1945 die Endstation des Todeszugs in Dachau erreicht war, wo sie dann auch von amerikanischen Soldaten gefunden und soweit noch möglich gerettet worden waren, fiel Ben Lesser völlig ausgezehrt in ein zwei-monatiges Koma. Er wurde wieder gesund gepflegt und damit waren die sechs Jahre langen Qualen endlich überstanden.

Lesser 1In Nammering (bei Fürstenstein) musste der Todeszug damals zwischendurch zwangsweise halten, da der eigentlich angesteuerte Bahnhof in Plattling bereits zerbombt war. Ein bisschen Menschlichkeit wurde von den Bewohnern der Umgebung durch an sich verbotene Lebensmittelspenden an die ausgehungerten Häftlinge erwiesen. Leider blieben trotzdem 794 Leichen in Nammering zurück, denen erst durch die amerikanischen Soldaten die letzte Ehre erwiesen wurde. Sie befahlen jedem Bewohner von Nammering sich die Leichen anzusehen, um sie mit den Grausamkeiten der Nazis zu konfrontieren. Außerdem mussten alle mithelfen, jedem Verstorbenen ein ehrwürdiges Grab mit Sarg und Holzkreuz zu ermöglichen. Diesen Ehrenfriedhof kann man noch heute in Eging am See besuchen. Des Weiteren wurde in Gedenken an die verstorbenen und gequälten Juden des Todeszugs am Ort des ehemaligen Nammeringer Bahnhofes, an dem heute ein Radweg verläuft, sowohl ein Mahnmahl (1985) als auch das „Gleis der Erinnerung“ (2015) unter der Initiative von Nikolaus Saller errichtet.

Ben Lessers Schicksal und die ehrenvolle Arbeit von ihm und Nikolaus Saller sollen uns auch heute noch an eines erinnern: „Wir müssen den Hass stoppen. Du musst darüber reden. Nie wieder!“ (Nikolaus Saller)

Wir bedanken uns hiermit im Namen der ganzen Schule bei Niklas Saller für sein Engagement, über die Gräueltaten der Nazis aufzuklären und damit ein Zeichen gegen leider auch noch heute auftretenden Antisemitismus zu setzen.

(Lea Weileder, Senta-Sophia Schützenberger Q11)

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