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25 Mär 2024

Q12-Geographen zu Gast bei Lufthansa Technik

20160122 lufthansaAuch dieses Jahr konnten einige Schüler der Q12 (Geographie) zusammen mit ihren Lehrern Paul Weiß und Anna Ranzinger eine Werksbesichtigung bei Lufthansa Technik am Flughafen München unternehmen. Josef Knon, ehem. Mitarbeiter bei Lufthansa Technik, ermöglichte es Schülern des Auersperg-Gymnasiums nun schon zum dritten Mal, einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen des Weltkonzerns zu bekommen.

Die Lufthansa betreibt am Flughafen München das zweitgrößte Wartungszentrum Deutschlands. Im ca. 30.000 m² großen Hangar können bis zu sechs Boeing 747 bzw. Airbus A340 sowie mehrere kleinere Maschinen gleichzeitig gewartet werden. Das aktuell größte Flugzeug der Lufthansa-Flotte, der Airbus A380, passt allerdings nicht ganz in die Halle - das Leitwerk muss leider draußen bleiben! Über 500 Mitarbeiter arbeiten am Standort München, die Tochterfirma Lufthansa Technical Training bietet jedes Jahr über 3000 Schulungstage an, um das hoch qualifizierte Personal aus- und fortzubilden. Pro Nacht können in München bis zu 30 Flugzeuge überprüft und auf die kommenden Flüge vorbereitet werden. Momentan sind 45 Kurzstrecken- und 23 Langstreckenjets (A330 und A340) in München stationiert. Auch die Flugzeuge anderer Fluglinien wie z.B. Thai Airways, Singapore Airlines, Condor, Air Canada oder Air France werden durch Lufthansa Technik gewartet. Einer der ersten Langstrecken-Airbusse bekam bei seinem "Einzug" übrigens einen überdimensionierten Trachtenhut "aufgesetzt", der jetzt als Erinnerung an diesen Tag immer noch an der Wand hängt.
Das Drehkreuz München ist ein wichtiger Standort für die Lufthansa, aber auch einer der großen Wirtschaftsmotoren im Großraum München.

Nach der Sicherheitskontrolle und Ausgabe der Besucherausweise betrat die Gruppe die riesige Wartungshalle. Dort konnten wir gerade den "Ausparkvorgang" eines A340 beobachten: Er wurde von einem 1000-PS-starken Schlepper aus der Halle gezogen, wobei mehrere Mitarbeiter darauf achteten, dass das über 63 m breite Flugzeug nirgends anstieß. Denn dies, so Herr Knon, könne teuer werden, allein der Austausch eines Wingtips würde mit über 150.000 EUR zu Buche schlagen, nicht eingerechnet die Kosten, die die daraus resultierende Flugverspätung verursachen würde. Anschließend gab Herr Knon den Schülern einen intensiven Einblick in Triebwerk und Fahrwerk sowie in die Arbeitsweise der Flugdatenschreiber. Um die aufgrund des herrschenden Winterwetters sowie der deswegen erforderlichen Enteisungsvorgänge an Maschinen und Rollwegen entstandenen ungefährlichen Verschmutzungen der Flugzeuge zu entfernen, werden diese übrigens keineswegs wie ein Auto einfach in eine "Waschanlage" geschoben, sondern in der Tat von Hand mit Spezialpaste geputzt und poliert!

Anschließend durfte die bereits jetzt schon restlos begeisterte Gruppe die Kabine des längsten Langstreckenflugzeugs der Lufthansa, des Airbus A340-600, besichtigen. Das Flugzeug war gerade aus San Francisco angekommen und sollte um 22:00 nach Shanghai weiterfliegen. Die brandneue und zeitgemäße Kabinenausstattung (Economy, Premium Economy, Business Class, First Class) spricht die verschiedenen Kundengruppen der Lufthansa an. Der wirtschaftliche Aspekt des Kabinendesigns darf nicht unterschätzt werden, immerhin transportiert die Lufthansa jährlich über 106 Millionen Passagiere. Die durchschnittliche Auslastung liegt bei ca. 80 % und der Einsatz moderner Flugzeuge resultiert in einem Kerosinverbrauch von ca. 3 l/100 km pro Passagier.

Herr Knon informierte, dass gerade die neue Premium Economy, die über etwas mehr Platz als die Economy Class verfügt, immer sehr gut gebucht sei, und auch die neue Business Class (hier lassen sich die einzelnen Sitze in vollkommen flache Betten verwandeln) erfreue sich ausnehmend guter Nachfrage, und zwar nicht nur bei Geschäftsreisenden, sondern auch zunehmend bei Urlaubern.

Das Prestige-Produkt der Lufthansa, die neue First Class, sei nicht immer ausgebucht, was wohl auf den doch recht hohen Flugpreis zurückzuführen sei. Allerdings genieße der Kunde hier auch einen außergewöhnlichen Service: Zwei Flugbegleiter kümmern sich um lediglich acht Gäste, die Gäste werden in Deutschland mit Luxuslimousinen zum Flugzeug gefahren und von dort auch wieder abgeholt. Auch wurde die Kabine vollkommen neu gestaltet, geblieben sei aber ein lufthansatypisches kleines, aber persönliches Detail: die rote Rose in einer eigenen Blumenvase an jedem Platz. Wert werde bei der Kundschaft weniger auf abgeschlossene Einzelkabinen, wie sie v.a. die arabischen Airlines anbieten, gelegt, sondern auf erholsames Reisen mit persönlichem und professionellem Service. So wurden die Kabinenwände mit einem velourslederähnlichen Material bespannt und ein spezieller schallschluckender Teppich verlegt, um größtmögliche Ruhe während des Fluges zu garantieren. Ein 17 Zoll großer Monitor steht ebenfalls jedem Gast zur Verfügung.
Das neue Entertainmentsystem, bei dem jeder Passagier aus vielen Filmen auswählen und diese auch individuell starten und anhalten kann, ist übrigens im gesamten Flugzeug in allen Reiseklassen verfügbar, lediglich die Bildschirmgröße variiert. Ebenfalls ist im Flugzeug ein Hotspot installiert, der gegen Gebühr genutzt werden kann.

In Kleingruppen erklärte Herr Knon daraufhin jedem Schüler ausführlichst das Cockpit. Die Schüler durften sogar in den Pilotensitzen Platz nehmen. Viele beschäftigte noch immer der Absturz der Germanwings-Maschine am 24.3.2015 in den französischen Alpen, welcher durch den Copiloten bewusst herbeigeführt wurde. Herr Knon nahm sich viel Zeit, um gerade die sicherheitsrelevanten Aspekte im Cockpit den Schülern verständlich nahezubringen, auch indem die Schüler mehrere Knöpfe und Schalter im Cockpit selbst betätigen durften. Viele konnten sich nur sehr schwer losreißen vom "Traum vom Fliegen".

Herr Knon ermutigte die Schüler, sich bei Lufthansa (unter https://www.be-lufthansa.com) zu bewerben, da vielfältigste Berufe beim Konzern ausgeübt werden könnten, sei es z.B. in Verwaltung, Management, als fliegendes Personal oder im technischen Bereich. Gerade der technische Bereich werde für junge Frauen immer interessanter.
Nach drei Stunden mussten wir leider von den "großen Vögeln" Abschied nehmen und uns wieder auf den Weg nach Passau machen.

Wir danken Herrn Knon für das Ermöglichen dieser großartigen Exkursion und die hochinteressanten Ausführungen und Einblicke während der Werksführung!

Anna Ranzinger

 

Foto: Rn.

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