Q12: Praktikum zur Genanalyse
Mit dem bloßen Auge nicht zu sehen und doch so viel enthalten - unsere DNA. Keineswegs ist der Mensch schon vollkommen erforscht, aber immer mehr Informationen kommen ans Tageslicht. In der DNA sind alle unsere Erbinformationen gespeichert und Teile dieser durften einige Schülerinnen und Schüler der Q12 am 07.10.2022 unter der Leitung von Mag. Reinhard Nestelbacher bei einer Genanalyse genauer erkunden.
Nach einer kurzen Einführung begannen wir, den Umgang, mit den im Laufe des Tages benötigten Materialien, zu erlernen. Dabei wurde von Anfang an ein sehr sorgfältiges Arbeiten „antrainiert”, um so die Ausfallquote möglichst gering zu halten.
Und dann war es auch schon so weit: wir durften unsere eigenen Epithelzellen der Mundschleimhaut abnehmen. Diese wurden dann in mehreren Schritten - mit SDS, EDTA und Proteinase K - aufgebrochen, sodass am Ende nur noch reinste DNA übrig war. Drei “Story-Telling-Gene“ standen uns zur Auswahl - Muskeltyp, Soziales Bindungsverhalten und Hinweise auf ostasiatische Vorfahren - von denen jeder bei einem Gen die Punktmutation (SNP-Analyse) genauer beleuchten durfte.
Viele Schülerinnen und Schüler waren kurz vor der Auswertung nervös; würden wir alle ein Ergebnis erhalten? Denn bis zur endgültigen Auswertung am Ende des Tages war nicht klar, ob sich der Aufwand der letzten Stunden gelohnt hat - man sieht ja nichts; weiß nicht, ob ein Fehler gemacht wurde.
Umso größer war die Erleichterung, als um 16.30 Uhr alle 32 Schmelzpunktkurven über den Beamer an der Wand erschienen.
Wir haben an diesem Tag so unheimlich viel gelernt: es ist nicht einfach, mit neuen und in gewisser Weise herausfordernden Situationen innovativ umzugehen. Herr Nestelbacher hat uns nicht nur durch die Genanalyse geleitet, sondern uns auch die Grundlagen der Metaskills, also Fertigkeiten, die wir im Umgang mit verschiedensten Situationen brauchen, beigebracht. Einfach mal „out-of-the-box“ zu denken, kann, wie wir immer wieder bemerkt haben, in vielen Bereichen sinnvoll sein. Ebenso hat er uns bewiesen, welch ein „Gewohnheitstier“ der Mensch doch ist. Gewohnheiten haben so viel Einfluss auf unser Denken und Tun - dem müssen wir uns immer wieder bewusst werden.
Der menschliche Körper verbirgt noch so viele Geheimnisse, aber eines unserer Gene kennen wir nun, dank dieses erlebnisreichen Tages, genauer.
Magdalena Blöchl – Q12